Aus PST wird SST (Steppis Sonnen Teleskop) Zurück

Bevor es losgeht hier ein wichtiger Warnhinweis:
Sonnenbeobachtung ist gefährlich, wenn notwendige Sicherheitsmaßnahmen nicht beachtet werden!
Niemals direkt in die Sonne schauen!
Niemals ein Fernglas oder Fernrohr ohne geeignete Filter auf die Sonne richten!
Sofortige Augenschäden wären die Folge!

Am 03.11.2006 kaufte ich mein PST. Das was zu sehen war, begeisterte mich schon sehr. Aber trotzdem wurde schnell klar, zumal sich im Internet die Berichte häuften, dass vor das PST eigentlich eine größere Optik gehört. Somit begann ich schon vor längerer Zeit, die einzelnen Verschraubungen zu lösen. Bis auf ein Gewinde (Etalon an PST-Blackbox) gelang es mir auch recht zügig. Danach geriet dieser Umbau erst einmal wieder in Vergessenheit. Erst am Anfang dieses Jahres hatte ich mal wieder durch das PST geschaut und schnell mich wieder an mein Umbauvorhaben erinnert. Mit beherzten aber wohldosierten Einsatz von Wärme und Werkzeug gelang es mir auch, das letzte, verklebte Gewinde zu öffnen. Somit konnte es losgehen. Nun war es nur noch an der Frage, wieviel investiere ich in eine größere Öffnung. Denn in der Zwischenzeit wäre ich sogar bereit, mir einen semiprofessionellen H-Alphafilter zu kaufen. Deshalb kam mir das letzte H-Alpha Treffen der Rüsselsheimer Sternfreunde am 02.04.2011 gerade recht. Dort hatte ich die Möglichkeit durch mehrere Umbauten und auch anderen H-Alpha-Teleskope zu schauen. Und somit stand es fest, erst einmal doch das PST aufrüsten und dann sehen wir weiter.

Nun ein paar Worte zu meiner Adaption. Ich wollte von Anfang den schwarzen PST-Kasten loswerden. Und diese Entscheidung habe ich zum Glück bei der Auswahl, der zu beschaffenden Teile, schon berücksichtigt. Denn mein erster Versuch, nur mit dem schwarzen Kasten, an dem fast 5" großen Refraktor, war ziemlich bescheiden. Ich sah nur Reflexionen und die vermeintliche Sonne bekam ich in keinster Weise in den Focus. Nach dem Umbau mit dem Verzicht auf den Kasten und schon klappte es. ;-) Ganz unten zeige ich eine schnelle Aufnahme mit einer TIS DMK21.

Update: Der Zenitspiegel wird beim Fotografieren entfernt. Durch das T2 Schnellwechselsystem habe ich nun die Möglichkeit sowohl mit als auch ohne Zenitspiegel zu arbeiten. Die 1,25" Okularklemme ClickLock mit Mikrofokussierung bleibt solange im Einsatz, bis ich den OAZ ausgetauscht habe. :-)

Wenn man die kleinen Bilder anklickt, erhält man das entsprechend größere Bild




Fertiger Aufbau: Adaption an 120/f8.3 Achromat und angeschlossener Kamera. Vor der Frontlinse, in dem selbstgebauten Filterhalter, sitzt der unverzichtbare D-ERF (135 mm), also der Energieschutzfilter.


Der Filterhalter sollte aus Sperrholz sein. Also 4mm und 6mm starkes Kiefersperrholz von der Resterampe des nächsten Baumarktes gekauft. Da mein avisierter D-ERF fast den gleichen Durchmesser, wie die Objektivfassung des Teleskops hat, brauchte ich nur Ringe in zwei verschiedenen Durchmesser zu sägen.


Tja, die Zwischenschritte mit den einzelnen Ringe habe ich nicht so gut dokumentiert. Die 6mm dicken Ringe wurden 138 mm im Innendurchmesser und die zwei 4mm wurden mit knapp 125 mm ein wenig kleiner. Der Aussendurchmesser beläuft sich auf ca. 170 mm. Der zusätzliche, hier sichtbare, 4mm Ring mit 138mm Innen Durchmesser wurde nicht benötigt.


5 der 6mm dicken Ringe wurden als erstes auf einandergeleimt, dann einer der kleineren 4mm und dann wieder 2 weitere 6mm Ringe. Auf dem kleineren soll später der D-ERF zu liegen kommen. Bei dieser Unterseitenansicht sieht man auch ganz deutlich die verschiedenen M4-Einschlagmuttern. Als erstes die 6 an der Unterseite, mit diesen wird der Filterdeckel, also der zweite kleinere 4mm-Ring, des Filterhalters festgeschraubt. Sieht man weiter unten ein wenig deutlicher. Dann die drei Einschlagmuttern, welche innen im Filterhalter zu sehen sind. Damit kann ich diesen, nach dem Aufstecken auf das Teleskop noch mit drei Schrauben klemmen. Er soll ja auf gar keinen Fall der Schwerkraft nachgeben.


Unten und seitlich wird der D-ERF mit Moosgummi ein wenig eingeklemmt.


Oben kommt auch wieder ein Mossgummring drauf, bevor dann ...


der zweite kleinere 4mm-Ring festgeschraubt wird.


Hier nochmal eine Großaufnahme des fertigen Filterhalters. Das äussere Finish läßt zwar noch zum Wünschen übrig, aber es ist mir zur Zeit egal, wie er aussen aussieht. Hauptsache die Funktion ist sichergestellt.


Die Adaption des PST-Etalon und des PST-Blockfilters in zusammengebauten Zustand.


Einzelteile von links nach rechts:
- Adapter 2" auf Etalon-Gewinde, zum Anschluss an einen 2"-OAZ
- PST-Etalon
- Adapter von Etalon-Gewinde auf 2"-Steckhülse
- Adapter 2" auf T2-Aussengewinde
- T2 variable Verlängerung zum Angleichen an den korrekten Lichtweg
- Adapter T2 auf 1 1/4" Steckhülse
- 1 1/4" Zenitspiegel, in dessen oberes Gewinde genau der PST-Okularstutzen mit dem Blockfilter reinpasst.


Erste schnelle Aufnahme mit einer TIS DMK21 Firewirekamera. Bilder sind mit Giotto überlagert, ein wenig im Farbraum gespreizt und moderat unscharf maskiert. Aufnahmen mit der DMK mit anschliessender EBV und ich, stehen halt zur Zeit noch auf Kriegsfuß ;-) Da habe ich auf jeden Fall noch einen gewaltigen Lernprozeß vor mir.


Fotografieren wollte ich ohne den Zenitspiegel. Es gelang mir den Originalokularstutzen des PST auf dem Zeiss Micro Bajonett außen auf dem T2-Gewinde mit einer Art Überwurfmutter zu fixieren. Somit kann ich diesen nun an verschiedenster Stelle mit Hilfe des T2 Schnellwechselsystem anbringen.


Einzelteile von links nach rechts:
- TIS DMK21AF04.AS
- PST-Okularstutzen adaptiert an Zeiss Micro Bajonett außen
- Zeiss Micro Bajonett innen mit eingeschraubten 1 1/4" Stutzen
- Okularklemme ClickLock mit Microfokussierung
- und der Rest wie gehabt: T2 auf 2"-Adapter, 2" auf Etalongewinde, PST-Etalon, Etalon auf 2"-Adapter


Originalokularstutzen des PST fixiert auf dem Zeiss Micro Bajonett außen auf dem T2-Gewinde mit einer Art Überwurfmutter.


Adaption des PST-Okularstutzen mit Zenitprisma für die visuelle Beobachtung

Text erstellt am 09.05.2011, aktualisiert am 05.06.2011